Die assistierte Ausbildung (AsA) ist ein spezielles Förderprogramm, das darauf abzielt, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Einstieg in die Berufsausbildung zu erleichtern und sie während ihrer Ausbildung zu unterstützen. Dieses Programm richtet sich insbesondere an Personen, die aufgrund verschiedener Umstände Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden oder eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Dazu zählen beispielsweise Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, sozialen Benachteiligungen oder solche, die aus anderen Gründen vom regulären Ausbildungsmarkt ausgeschlossen sind. In diesem Lexikoneintrag wird die assistierte Ausbildung in Deutschland als Beispiel herangezogen, um Konzept, Ziele, Zielgruppen, Durchführung und Bedeutung dieses Instruments der beruflichen Bildung zu erläutern.

Konzept und Ziele

Das Konzept der assistierten Ausbildung wurde entwickelt, um die Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen zu fördern und gleichzeitig Jugendlichen, die besondere Unterstützung benötigen, den Zugang zu einer qualifizierten Berufsausbildung zu ermöglichen. Die Hauptziele der AsA sind:

• Die Integration von benachteiligten Jugendlichen in den Ausbildungsmarkt.
• Die Verringerung von Ausbildungsabbrüchen durch gezielte Unterstützung.
• Die Sicherstellung des Fachkräftenachwuchses durch Erschließung neuer Ausbildungspotenziale.

Zielgruppen

Die assistierte Ausbildung richtet sich an junge Menschen, die ohne zusätzliche Unterstützung keine Ausbildung beginnen oder erfolgreich beenden könnten. Dazu gehören:

• Jugendliche mit schulischen Defiziten oder ohne Schulabschluss.
• Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder leichten Behinderungen.
• Migranten und Flüchtlinge mit Sprachbarrieren.
• Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien.

Durchführung

Die assistierte Ausbildung ist ein kooperatives Modell, das von verschiedenen Akteuren des Bildungs- und Sozialsystems getragen wird, darunter Berufsschulen, Ausbildungsbetriebe, Kammern, Arbeitsagenturen und freie Träger der Jugendhilfe. Zu den wesentlichen Elementen der AsA gehören:

• Ausbildungsvorbereitung: Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungsreife, z.B. durch Berufsvorbereitungsprogramme oder Sprachkurse.
• Stütz- und Förderunterricht: Gezielte Förderung in fachlichen, sprachlichen oder sozialen Bereichen, um Defizite auszugleichen und den Ausbildungserfolg zu sichern.
• Sozialpädagogische Begleitung: Persönliche Unterstützung und Beratung der Auszubildenden bei Problemen und Konflikten im Betrieb oder Privatleben.
• Begleitung der Ausbildungsbetriebe: Beratung und Unterstützung der Betriebe bei der Integration und Förderung der Auszubildenden.

Die Maßnahmen der assistierten Ausbildung beginnen in der Regel vor dem eigentlichen Ausbildungsstart und setzen sich während der gesamten Ausbildungsdauer fort. Sie werden individuell auf den Bedarf des Auszubildenden und die Anforderungen des Ausbildungsbetriebs abgestimmt.

Finanzierung

Die Finanzierung der assistierten Ausbildung erfolgt in Deutschland überwiegend durch öffentliche Mittel, insbesondere durch die Bundesagentur für Arbeit sowie durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF). Dies soll sicherstellen, dass die zusätzlichen Kosten für die Betreuung und Förderung der Auszubildenden nicht zu Lasten der Ausbildungsbetriebe gehen.

Bedeutung und Nutzen

Die assistierte Ausbildung trägt maßgeblich zur sozialen Integration und zur Chancengleichheit im Bildungssystem bei. Indem sie benachteiligten Jugendlichen den Weg in eine qualifizierte Berufsausbildung ebnet, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur individuellen Lebensperspektive der Teilnehmer und zur Fachkräftesicherung in der Wirtschaft. Für die Ausbildungsbetriebe bietet die assistierte Ausbildung die Möglichkeit, motivierte und gut vorbereitete Auszubildende zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden.

Herausforderungen

Trotz ihres offensichtlichen Nutzens steht die assistierte Ausbildung vor verschiedenen Herausforderungen, darunter die Gewinnung von Ausbildungsbetrieben, die Bereitstellung ausreichender finanzieller und personeller Ressourcen für die Begleitung und die Überwindung von Vorurteilen gegenüber den Zielgruppen der Maßnahme.

Die assistierte Ausbildung ist ein wichtiges Instrument der beruflichen Bildung, das jungen Menschen, die besondere Unterstützung benötigen, eine Brücke in das Berufsleben baut. Durch die Kombination von fachlicher, sprachlicher und sozialer Förderung sowie die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren trägt sie dazu bei, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und die Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern. Angesichts des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklungen gewinnt die assistierte Ausbildung zunehmend an Bedeutung für die Sicherung des zukünftigen Wohlstands und sozialen Zusammenhalts.